Seit fast einem halben Jahr gehört die Krim mittlerweile zu Russland, wird allerdings nach wie vor auch von der Ukraine beansprucht. Der Alltag ist auf der Halbinsel inzwischen dennoch zurückgekehrt. So wird mittlerweile auch wieder Fußball gespielt. Die hiesigen Topklubs haben am russischen Pokalwettbewerb teilgenommen und damit ein Politikum ausgelöst: Darf man diese Spiele werten oder nicht?
UEFA erkennt Ergebnisse nicht an
Der europäische Fußballverband UEFA hat diesbezüglich Stellung bezogen und offiziell erklärt, dass er die Ergebnisse dieser Partien nicht anerkennt. Die UEFA folgte damit zumindest ein Stück weit dem Ersuchen des ukrainischen Fußballverbands, der stellvertretend für seine Regierung eine Bestrafung des russischen Verbands RSF gefordert hatte.
Dieser hatte sich eigentlich dagegen mit dem Hinweis gewehrt, dass die Vereine von der Krim nach dem Anschluss an Russland neu gegründet worden seien, um sie „explizit als russische Klubs auszuweisen“. Die UEFA lehnte diese Begründung allerdings ab, weil ein solcher Schritt laut Statuten des europäischen Verbands „nicht rechtens“ sei.
UEFA hält sich Hintertür offen
Allerdings hat sich die UEFA eine Hintertür offengehalten, um die Partien nachlaufend doch noch anzuerkennen. Man könne die Ergebnisse „derzeit nicht werten“, ist so in der offiziellen Erklärung zu lesen. Und zwar so lange nicht, „bis die schwierige und komplexe Lage zwischen Russland und der Ukraine gelöst“ sei. Dies klingt deutlich danach, dass die Ergebnisse über kurz oder lang doch anerkannt werden. Dieser Schritt sei nur „bis auf weiteres“ aufgeschoben. Der Umgang mit den russischen Vereinen dürfte erneut zum Thema werden, wenn Champions League und Europa League laufen. Es gibt schon jetzt zahlreiche Stimmen aus der Politik, die fordern, man solle den Sport als Hebel in dem Konflikt einsetzen.