Der Saisonstart des FC Liverpool war vorsichtig ausgedrückt ausbaufähig. In der Liga verloren die Reds Spiele, in denen sie niemals als das unterlegene Team hätten vom Platz gehen dürfen. Auch in der Champions League lief es lange nicht richtig rund. Selbst der eigentlich als unantastbar geltende Jürgen Klopp wurde inzwischen öffentlich angezählt. Doch zuletzt schaffte der deutsche Trainer die Wende: Einem 7:0 in der Champions League folgte ein 1:0 gegen Manchester City an der Anfield Road. Klopp selbst war dabei spürbar anzumerken, wie sehr die vergangenen Wochen an ihm gezerrt hatten. Er flog mit einer roten Karte vom Feld, nachdem er auf den vierten Offiziellen aus nächster Nähe eingeschrien hatte. Und auch nach dem Spiel ließ der 55-Jährige weiter Druck vom Kessel.
Klopp schießt gegen Guardiola
Eigentlich wollte sich Klopp in den Interviews nach dem Spiel reumütig geben. Sein Platzverweis sei „natürlich gerechtfertigt“, so der Liverpool-Coach. Er wisse schon sein ganzes Leben, dass allein sein Blick für die rote Karte gereicht hätte – geschweige denn sein Brüllattacke. Dann allerdings wurde er mit einer Aussage von City-Trainer Pep Guardiola konfrontiert, der auf den Schiedsrichter schimpfte, weil der VAR ein Tor Fodens zurückgenommen, da Haaland zuvor Taylor zu Fall gebracht hatte. Der Katalane wetterte, es habe Millionen Fouls gegeben, aber stets habe der Schiedsrichter gesagt, es solle weitergespielt werden. Dann könne er dieses Tor nicht aberkennen. Dies sei Anfield, so Guardiola weiter, der damit eine Verschwörung zu seinen Ungunsten vermutete.
Dies brachte Klopp zurück auf den Baum. Die erste Reaktion des Deutschen war ein „Wow“. Dann konterte er giftig, dass vor dem vermeintlichen Tor auch noch Fouls an Salah und seinem Torhüter Alisson nicht gegeben worden seien. Es wäre wirklich „unglücklich“ gewesen, wenn der Schiedsrichter das Tor gegeben hätte. Er fände es schade, dass er den verdienten Sieg als Glück bezeichnen müsse. Dies sei „komisch irgendwie“. Eins ist sicher: Der Deutsche ist bei Liverpool noch mit ganzem Herzen dabei.