Wie tief kann der ehemalige Nationalkeeper Tim Wiese eigentlich noch fallen? Nicht nur, dass er nicht mehr für das Tor der TSG 1899 Hoffenheim vorgesehen ist, nun trainiert der 31-Jährige nicht mal mehr mit der Mannschaft. Ab sofort gibts nur noch Einzeltraining. Wieso und die TSG – diese Geschichte findet wohl endgültig ihr unrühmliches Ende.
Nicht einmal ein Jahr war Wiese im Kraichgau zuhause. Im Sommer vergangenen Jahres kam er mit großen Ambitionen aus Bremen, doch bei den Fans hatte er schnell einen schweren Stand, da diese ihren Liebling Tom Starke an die Bayern verloren hatte.
Schon in seinem ersten Pflichtspiel im Pokal gegen den Berliner AK nahm das Schicksal seinen lauf. Wiese patzte und die TSG flog blamabel aus dem Pokal…. 0:4 hieß es am Ende gegen den Underdog. Schlechter kann man wohl nicht in die neue Saison bei seinem neuen Club starten.
In der Bundesliga ging es ähnlich weiter. Erst folgten weitere Patzer und dann wurde er auch noch von einem Bänderriss im Knie außer Gefecht gesetzt. Damals legte Coach Markus Babbel noch einen Holzscheitel mehr in Feuer und bekundete öffentlich, dass Wiese auch ohne seine Verletzung nicht mehr die Nummer 1 gewesen wäre. Nach 15 Spieltagen war Babbel weg, doch Wiese blieb mit den gleichen Problemen im Kraichgau.
In der Winterpause wurde dann Marco Kurz verpflichtet, Wiese konnte die Vorbereitung durchziehen und alles deutete auf eine Trendwende hin. Dich bei der erneuten 1:2-Niederlage gegen Frankfurt war erneut ein Patzer des Schlussmanns die entscheidende Situation des Spiels.
In der Folge holten die Hoffenheimer Gomes von den Tottenham Hotspurs in die Bundesliga. Der Routinier wurde von Marco Kurz direkt zum Stammkeeper ernannt. „Das hat eine Eigendynamik genommen, wie ich es als Spieler oder Trainer noch nie erlebt habe. Ich muss den Druck vom Spieler nehmen, den er momentan nicht bewältigen kann. Das betrifft den Menschen nicht den Sportler“, so die Rechtfertigung von Kurz gegenüber Wiese.
Ein weiterer Tiefpunkt war dann eine Pöbelei bei einer Karnevalsveranstaltung, bei der Wiese sogar von der Polizei zurechtgerückt werden musste. Der Frust muss tief sitzen und nun wurde er auch noch aus dem Profikader geworfen. Bleibt abzuwarten, ob der 31-Jährige in der kommenden Saison bei einem anderen Verein noch mal Fuß fassen kann…