You are here: Home > Internationales > Özil nur Reservist: Mehr als eine Momentaufnahme?

Özil nur Reservist: Mehr als eine Momentaufnahme?

Mit einem 2:1 hat sich der FC Arsenal am Wochenende gegen AFC Bournemouth durchgesetzt, doch Mesut Özil war nicht mit von der Partie – das erste Mal in der Saison. Und mit der Begründung sorgt Trainer Unai Emery für Aufregung in der englischen Presse: Muss Özil in Zukunft um seinen bisher unantastbaren Stammplatz fürchten?
In der Länderspielpause nutzte Özil die Zeit, um seinem Club eine Liebeserklärung zu machen. Während viele seiner Kollegen bei ihren Nationalmannschaften weilten, trainierte der ehemalige deutsche Nationalspieler in London und gab auf der vereinsinternen Webseite ein Interview und erzählte, warum er Arsenal so sehr liebe. Jedes Spiel, dass er für den Club spielen dürfe, erfülle ihn mit Stolz – so die Kernaussage des Interviews. Nur eine Woche später stand eben jenes Spiel gegen Bournemouth an, ohne Özil, obwohl er in der Länderspielpause Energie tanken konnte. Hinter Pierre-Emerick Aubameyang durfte Alex Iwobi ran, der zwei Länderspiele für Nigeria absolvierte und Henrikh Mkhitaryan, der ebenfalls zwei Länderspiele in seinen Beinen hatte für Armenien.
Emery erklärte die Entscheidung damit, dass es ein sehr physisches Spiel gewesen sei, sodass er auf andere Qualitäten setzen musste. Für die englische Presse war das natürlich ein gefundenes Fressen. Unter anderem soll Özils Ausraster einen Monat zuvor beim Auswärtsspiel gegen Crystal Palace zum Bankplatz geführt haben. Auch in Zukunft soll Özil bei solchen Auswärtsspielen nur draußen bleiben, mutmaßt die englische Presse. Faktisch heißt das: Özil soll seinen Stammplatz schon verloren haben. Ohne einen Stammplatz scheint ein Wechsel auch nicht mehr besonders weit weg zu liegen. Nicht ohne Grund setzten schon englische Buchmacher die Quote eines Özil-Wechsels auf 2:1 – vorher lag sie noch bei 4:1.
Betrachtet man die Lage jedoch etwas nüchterner, kann man schnell feststellen, dass es eigentlich nicht so schlimm um Özil bestellt sein kann. Vor dem Bournemouth-Spiel führte Özil Arsenal viermal in Folge als Kapitän aufs Feld. Doch die Nummer zehn sollte sich auch bewusst sein, dass er in Zukunft keinen Freifahrtschein mehr unter Emery haben wird. Der strenge Coach wird genau gucken, was Özil für Leistungen auf dem Feld bringen wird. Sonst kann aus der Momentaufnahme ganz schnell ein Dauerzustand werden.

  • Digg
  • Del.icio.us
  • StumbleUpon
  • Reddit
  • Twitter
  • RSS

Comments are closed.