Es ist unbekannt, ob die Anhänger von Juventus Turin und Real Madrid den deutschen Schlachtruf „Berlin, wir fahren nach Berlin“ kennen. Gewöhnlich bezieht er sich schließlich auf den Wunsch, das Finale des DFB Pokals zu erreichen. In diesem Jahr ist allerdings auch das Finale der Königsklasse in der Bundeshauptstadt. Und sollten die Anhänger der Alten Dame den Ruf kennen, dürfen sie ihn langsam lauter anstimmen: Juventus gewann das Hinspiel des Halbfinales der Champions League gegen Real Madrid mit 2:1.
Der Spielbericht: Real gut bedient
Eigentlich ist es phänomenal, aber Reals Coach Carlo Ancelotti, der es als Italiener eigentlich besser wissen müsste, ist in die wohl älteste Falle getappt, die eine Mannschaft aus der Serie A stellen kann: Jeder erwartete Turin defensiv und auf eine stabile Abwehr bedacht. Stattdessen spielte Juventus munter nach vorne und war besser als Real. Die Königlichen wurden überrumpelt. Fast folgerichtig fiel schon in der achten Minute das 1:0 für Juventus. Es war Morata, der es klingeln ließ. Real hatte allerdings Cristiano Ronaldo, der in der 27. Minute für den Ausgleich sorgte.
In der zweiten Hälfte übernahmen nicht etwa die Königlichen das Kommando, sondern die Alte Dame blieb am Drücker. Der letzte Treffer fiel trotzdem nicht aus dem Hinspiel hinaus, sondern aufgrund eines Foulelfmeters in der 57. Minute, den sicher nicht jeder Schiedsrichter pfeift. Carlos Tevez war es egal: Er verwandelte für Juventus zum Sieg. In der Folge waren die Turiner dem dritten Tor näher als die Königlichen dem Ausgleich. Der Sieg der Italiener war voll verdient.
Real muss auf das Rückspiel hoffen
Reals Hoffnungen auf die Titelverteidigung haben einen empfindlichen Dämpfer bekommen. Allerdings ist Turin noch längst nicht im Endspiel. In der zweiten Partie in Spanien reicht den Königlichen ein 1:0, um doch noch weiterzukommen. Allerdings ist es alles andere als einfach, gegen Juventus zu treffen. Und die bisherigen Spiele in der Champions League (insbesondere gegen Schalke 04) zeigten, dass Madrid Zuhause keine unantastbare Macht ist.