Der neue Mann lässt keinen Zweifel daran wo er herkommt. Michael Frontzeck ist und bleibt für immer ein Rheinländer. Seit seinem Amtsantritt im Oktober ist der Coach in St. Pauli damit beschäftigt, die vielzitierte Ordnung wieder herzustellen. Trotz seiner Herkunft passt Frontzeck allerdings dennoch zu den Hanseaten. „Und zwar wie die Faust aufs Auge“, so Rachid Azzouzi. Der Sportchef war nach der Entlassung von Andre Schubert angehalten, endlich einen verantwortungsvollen Trainer an den Kiez zu bringen, der die im Sommer stark veränderte Truppe neu strukturieren sollte. „Es war unser Ziel, einen Trainer zu finden, der zu St. Pauli passt. Er ist ein bescheidener Kerl, der nicht raushaut. Michael kommt an“, so Azzouzi. Immerhin konnte Frontzeck aus 8 schwierigen Spielen schon 14 Punkte sammeln, doch die Arbeit des Coaches wurde nicht nur durch die Anfangserfolge bestätigt. Von Beginn an wurde ihm schnell klar, was jeder einzelne Spieler braucht. Zunächst änderte er das 4-4-2-System wieder auf die altbewährte 4-2-3-1-Variante, was dem Team einen enormen Schub an Sicherheit verpasste.
In dieser Formation wird nun der junge Daniel Ginczek zum Schlüsselspieler in der Spitze und auch die Routiniers Mahir Saglik und Marius Ebbers wurden wieder so aufgebaut, sodass sie nun den optimale Back-Up für den Youngster bilden. Der 21-Jährige bestätigte das Vertrauen in ihn und bedankte sich umgehend mit 6 Toren aus den vergangenen 7 Spielen. „Der neue Trainer hat mir vom ersten Tag an vertraut“, so der Stoßstürmer. Frontzeck findet vor allem für seine jungen Schützlinge immer die richtigen positiven Worte, was die Entwicklung eines jungen Spielers fördern soll. So entwickelte sich der 20-jährige Christopher Avevor zum Stammspieler, der 22-jährige Patrick Funk konnte seine Fehlerzahl in den Stutzen der Hanseaten deutlich dezimieren und der 20-jährige Christopher Baumann mauserte sich sogar zum neuen Zehner im Mittelfeld.
Die Entwicklung des FC St. Pauli schreitet so schnell voran, sodass selbst der Urheber erstaunt wirkt. „Wir standen mit dem Rücken zur Wand. Ich wusste nicht, wie schnell das Team wirklich die Kurve kriegen würde“, so Frontzeck. Offenbar haben sich am Kiez 2 gefunden. Pauli blüht unter dem neuen Coach richtig auf und der Rheinländer findet wohl in Hamburg seine zweite Heimat.